Die Stereotaxie als Hochpräzisions-Bestrahlung
Die Stereotaxie ist eine technisch besonders komplexe Form der Strahlentherapie und eine unblutige Alternative zur Operation in der Therapie von frühen Lungentumoren, Hirnmetastasen, Lymphknotenmetastasen oder Knochenmetastasen. Hier wird eine sehr hohe Strahlendosis millimetergenau in nur wenigen Bestrahlungs-sitzungen eingesetzt. Aus physikalischen und strahlenbiologischen Gründen wird diese hochdosierte Präzisionsbestrahlung angewendet, wenn sich die Bestrahlung auf ein kleines Krankheitsareal beschränkt.
So kann die Stereotaxie eine unblutige Alternative zur Operation in der Therapie von frühen Lungentumoren sein. Um hier eine hohe Präzision und Sicherheit zu gewährleisten, werden für die Bestrahlung spezielle Lagerungshilfen eingesetzt, wie zum Beispiel ein Vakuumkissen, das ein individuelles Patientenbett darstellt.
Mit dem Einsatz einer sogenannten Bauchpresse wird die Beweglichkeit des Brustkorbs zum Ein- und Ausatmen reduziert, damit der Lungentumor für die Bestrahlung weniger verschieblich ist. Dies dient einer deutlich höheren Präzision der Strahlentherapie und damit der Verringerung von möglichen Nebenwirkungen. Gleichzeitig gelingt es uns so, das umliegende Gewebe wie die gesunde Lunge, Gefäße, die Speiseröhre oder das Rückenmark umfassend zu schonen.
Alternative Behandlung in der Therapie von Hirntumoren und Hirnmetastasen
Darüber hinaus stellt die Stereotaxie eine alternative Behandlung in der Therapie von Hirntumoren und Hirnmetastasen dar.
Sollte zunächst doch eine Operation zur Druckentlastung des Gehirns notwendig sein, kommt die Hirn-Stereotaxie häufig danach zum Einsatz, um möglicherweise verbliebene bösartige Mikroreste im ehemaligen Tumorbrett zu zerstören.
Auch hier soll eine hohe Präzision und Sicherheit für die Bestrahlung von Hirntumoren und Hirnmetastasen gewährleistet werden, weshalb spezielle Lagerungshilfen wie eine stabile Maske eingesetzt wird. So gelingt es uns das umliegende Gewebe wie das gesunde Gehirn, Augen, Linsen, Sehnervenkreuzung, Gehör, Hirnstamm und das Rückenmark umfassend zu schonen. In der Regel können bleibende Schäden vermieden werden.