Strahlentherapie bei Brustkrebs
Modernste Strahlentherapie – Mammakarzinom
Zur Senkung des Risikos eines lokalen Rückfalls ist nach einer brusterhaltenden Therapie immer eine Bestrahlung notwendig. Die Heilungsergebnisse der brusterhaltenden Therapie sind damit vergleichbar mit den Ergebnissen nach operativer Entfernung der Brust bei Brustkrebs.
Auch kann nach einem Befall der Lymphknoten im Bereich der Achselhöhle oder nach einer Brustamputation eine Bestrahlung der Lymphabflusswege oder der Brustwand erforderlich sein.
Hierbei gilt es, das Herz und die Lunge, die mit im bestrahlten Gebiet der Brust liegen können, optimal zu schonen. Insbesondere wenn bereits eine Chemotherapie stattgefunden hat, die potenziell herzschädigend sein kann. Herz- und Kreislauferkrankungen als Folge einer Bestrahlung sollen bestmöglich vermieden werden.
Atemgesteuerte Bestrahlung bei Brustkrebs: Wir achten auf Ihr Herz!
Mithilfe der kontrollierten, „atemgesteuerten Strahlentherapie“ (DIBH = „Deep Inspiration Breath Hold“) erfolgt die Bestrahlung nur während der Einatemphase, das heißt in tiefer Inspiration.
Hierdurch sinkt das Herz mit der Bewegung des Zwerchfells nach unten ab, während sich der Brustkorb anhebt. So vergrößert sich der Abstand zwischen Herz und der zu bestrahlenden Brust. Das Herz und auch die Lunge werden deutlich weniger Bestrahlungsdosis ausgesetzt.
Sollten Sie einmal nicht optimal eingeatmet haben, wird die Bestrahlung hierfür unterbrochen.
Die „atemgesteuerte Bestrahlung“ erlaubt bei Patientinnen mit Brustkrebs eine optimale Herz- und Lungenschonung.
Schräglage zur weiteren Optimierung der Bestrahlung
Zur weiteren Optimierung der Schonung von Herz und Lunge wenden wir bei einigen Patientinnen die Bestrahlung in Schräglage an. Hier wird mittels einer Vakuumatratze ein individuelles Patientenbett zur Bestrahlung angefertigt. Gemeinsam mit unseren Medizinphysikexperten entscheiden wir, welche Patientinnen von dieser Therapie profitieren können.
Oberflächengeführte Strahlentherapie bei Brustkrebs (SGRT)
Des Weiteren wenden wir die „oberflächengeführte Strahlentherapie“ (SGRT = „Surface Guided Radiotherapy“) an.
Unsere neuste Technik AlignRT® überwacht vor und während der gesamten Behandlungszeit submillimetergenau die Körperoberfläche und registriert damit hochpräzise jegliche Bewegung und Veränderung der Bestrahlungsposition. Die Bestrahlung selbst findet damit stets kontrolliert statt und ist kein Blindflug. Weitere Vorteile dieses Verfahrens sind die strahlungsfreie Lagerungskontrolle, die im Sinne des Strahlenschutzes einen hohen Stellenwert hat, und das weitgehende Verzichten auf Markierungen am Patientenkörper für einen hohen Behandlungskomfort.
In Echtzeit erkennt das System mit Hilfe von drei Kameras Bewegungen in sechs Freiheitsgraden
- auf und ab
- vor und zurück
- seitwärts sowie sämtliche Drehbewegungen
mit einer Genauigkeit im Submillimeterbereich.
Funktionsweise der oberflächengeführten Strahlentherapie (SGRT)
Wesentliche Vorteile dieses Verfahrens sind eine deutlich höhere Präzision und eine strahlungsfreie Lagerungskontrolle, die im Sinne des Strahlenschutzes einen hohen Stellenwert hat.
Die Bestrahlung wird erst ausgeführt, wenn alle Richtungsbalken im grünen Bereich sind (siehe Bilder).
Allgemeine Informationen bei Brustkrebs
In der Regel vereinbaren wir 28 Bestrahlungssitzungen. Unsere hochmoderne Ausstattung ermöglicht sehr kurze Behandlungszeiten. Eine Sitzung dauert ca. 5 bis 10 Minuten, die reine Strahlzeit dabei nur 60 bis 90 Sekunden.
Bei Bestrahlung in tiefer Einatmung zur Schonung von Herz und Lunge verlängert sich die Strahlzeit entsprechend, weil Sie zum Luftholen auch wieder Ausatmen müssen.
Unsere onkologischen Patientinnen werden in der Regel an 5 Tagen in der Woche bestrahlt, auch in den Wochen mit Feiertagen wie Ostern, Pfingsten und Weihnachten, um Bestrahlungspausen im Sinne der biologischen Wirksamkeit möglichst gering zu halten.
Während und am Ende der Bestrahlungsserie können Hautrötungen, Brustschwellungen mit dem Gefühl der Überwärmung der bestrahlten Brust oder selten offene Hautstellen auftreten. Allerdings sind die Nebenwirkungen durch moderne Bestrahlungsmethoden (IMRT/RapidArc®, IGRT und SGRT) deutlich reduziert worden. Strahlentherapie bei Brustkrebs ist im Allgemeinen gut verträglich.
Über Ablauf sowie Risiken und Nebenwirkungen klärt Sie Ihr behandelnder Arzt vor Beginn der Strahlentherapie sorgfältig auf.
- Trinken Sie ausreichend.
- Cremen Sie die bestrahlte Brust mehrmals täglich ein, z. B. mit Calendula oder Bepanthol®.
- Verwenden Sie beim Duschen eine milde Waschlotion, um die Haut möglichst nicht zusätzlich zu reizen.
- Deos, Parfüms, Puder und Nassrasuren im bestrahlten Bereich sollten vermieden werden.
- Vermeiden Sie auch Schwimmen, Sauna, Vollbäder sowie den Besuch im Solarium.
- Vermeiden Sie den Genuss von Alkohol und Nikotin.
- Sprechen Sie Nahrungsergänzungsmittel (Vitamine, Spurenelemente) mit uns ab.